Die erste Woche im Sizanani Outreach Programme

Nach 17 Stunden Flug mit Zwischenstopp in Istanbul kamen wir Dienstag mittag endlich in Südafrika - genauer in Durban an, wo eine deutsche Schwester und eine Arbeiterin aus dem Programme uns herzlich empfangen haben. Kurzerhand ging es hier für die nötigsten Sachen direkt in unseren ersten „südafrikanischen“ Supermarkt, der nicht wirklich anders war als zuhause in Deutschland - ganz im Gegenteil zum Linksverkehr, an den wir uns wohl erst nach ein paar Wochen gewöhnt werden haben.

 

In Nkandla angekommen ging es zunächst fürs Abendessen zum Convent. Hier wohnen die Schwestern, deutsche als auch südafrikanische, von denen wir an dem Abend dann schon die meisten kennengelernt haben. Das Essen im Convent ist ein Traum; die deutschen Schwestern haben nämlich ihre traditionelle Küche in Nkandla weitergeführt, dazu kamen dann noch südafrikanische Einflüsse. Eins ist sicher: Abnehmen wird man hier nicht.

 

Etwa 10 Minuten Fußweg entfernt liegt das Center (siehe Bild in der Vorschau) des Sizanani Outreach Programmes (SOP). Hier sind das Waisenhaus, einige Büros, die Volunteer Zimmer und unsere Volunteer Kitchen. Morgens und abends essen wir beide hier, nur zum Mittagessen geht´s dann immer rüber zum Convent.

 

Nachdem wir Mittwoch zwar schon im Center zum ersten Mal die Kinder vom SCYCC (Waisenhaus) kennengelernt haben, begann unser erster offizieller Arbeitstag im SOP Donnerstag mit dem morgentlichen Meeting. Hier wird abgeklärt welches Team zu welchen Familien oder Schulen rausfährt, welche Autos belegt werden, was die childcare worker für den Tag im SCYCC geplant haben, uvm. Die ersten Wochen werden wir beide zunächst im Waisenhaus arbeiten, so war es auch am Donnerstag und Freitag. Wir betreuen hier zusammen mit den „Mama`s“ (Erzieher) 35 Kinder im Alter von knapp unter 1 bis 17 Jahren. Auch wenn es natürlich auch mal anstrengend ist, macht uns beiden die Arbeit mit den Kids auf jeden Fall Spaß.

 

Donnerstag wurde für die Familie einer ehemaligen Freiwilligen, die das Projekt besucht hat und am nächsten Tag abreisen würden, eine kleine Abschiedsfeier im Convent veranstaltet. Die Stimmung war super ausgelassen und das nicht nur wegen des Amarulas. Gerade die jüngeren südafrikanischen Schwestern lieben es zu tanzen, da konnten auch die deutschen Besucher sich nicht drücken.

 

Samstag morgen kam dann direkt der nächste Überraschungsbesuch in unsere Volunteers Kitchen: Eine andere ehemalige Freiwillige, die mit einem Freund durch Südafrika reist und nochmal für zwei Wochen ihr altes Projekt besuchen wollte. Mit den beiden haben wir dann auch spontan unsere erste kleine Wanderung gemacht, weil das Center hier direkt am Hang liegt. Der Ausblick ist perfekt, um einfach mal abzuschalten, und keine 25 Minuten zu Fuß entfernt.

 

Sonntag war dann unser erster Gottesdienst in Nkandla, der etwas verspätet anfing, weil der Priester, wie auch einige Schwestern über Nacht noch auf einer Pilgerfahrt waren und erst um 10 wiederkamen. Der Gesang hier in der Messe ist kaum vergleichbar mit dem in Deutschland, alles ist generell etwas lockerer gehandhabt. Nach dem Mittagessen war der Plan, mit den beiden Besuchern noch in den Nkandla Forest zu fahren, ein Urwald um Nkandla herum. Das fiel nur leider wortwörtlich ins Wasser, weil es anfing heftig zu gewittern. So hatten wir an dem Tag auch schon unseren ersten Stromausfall in Nkandla, was hier wohl häufiger passiert. Da hilft nur Gelassenheit; also Kartenspiel raus und mit Kerzen gemütlich machen.
Das waren grob zusammengefasst unsere ersten Ereignisse in Nkandla. Wir sind gespannt, was die nächste Zeit noch so bringt.

Bis bald!
Pia und Ilka